Geschichte von Kitzbühel
Von der Bronzezeit über die Jahrhunderte samt den Ereignissen der Kaiserzeit sowie den Spannungsfeldern während der Kriegsjahre - die Geschichte von Kitzbühel hat viele interessante Seiten - hier finden Sie Details aus den verschiedenen Epochen sowie den Anfängen und dem Beginn des Fremdenverkehrs ...
Bergbauten und Besucherströme
Mit dem aufkeimenden Wintersport Anfang des 20. Jahrhunderts erfuhren die Kitzbüheler Alpen einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit den Gästen und Prominenten kamen auch namhafte Architekten, die exklusive Hotels wie das Grand Hotel in Kitzbühel oder schmucke Eigenheime errichteten. Der Loos-Schüler Helmut Camillo Wagner-Freynsheim war einer von ihnen. In Kitzbühel entwickelte er mit seinen raumökonomischen Holzbauten mit flachen Dächern eine neue Art der „Tiroler Architektur“. Alfons Walde, der als Maler weit über die Region hinaus Berühmtheit erlangt hat, plante als Architekt die Stationsgebäude der alten Hahnenkammbahn und wirkte am Bau von Schulen und Hotels mit. Lois Welzenbacher erbaute 1928 das berühmte Tanzcafe Reisch. Dem Architekten Clemens Holzmeister verdankt die charmante Gamsstadt eines ihrer bedeutendsten Bauten. 1994 wurde das 1930 erbaute Berghaus Holzmeister am Hahnenkamm mitsamt der originalen Inneneinrichtung unter Denkmalschutz gestellt, weil es traditionelle Bauweise, funktionale Raumplanung und Naturnähe in sich eint. Um eine gelungene Verbindung von Landschaft und innovativer Technik ging es auch den Bergbahnen in den Kitzbüheler Alpen. Der Bergbahn AG Kitzbühel gelang erst vor drei Jahren ein neuer architektonisch-technischer Coup: Seit der Wintersaison 2004/05 ist die spektakulärste Drei-Seil-Umlaufbahn der Welt mit einem Bodenabstand von bis zu 400 Metern in Betrieb.
Unterirdische Bauwerke und überirdischer Barockreichtum
Überall in den Kitzbüheler Alpen stößt man auf die Spuren des Bergbaus. Kein Wunder: Denn auf der Gewinnung von Silber und Kupfer beruhte vom 16. bis ins 18. Jahrhundert der Reichtum von Kitzbühel und St. Johann in Tirol. Heute können die unterirdischen Arbeitsstätten von hunderten Kitzbühelern im Schaubergwerk Kupferplatte besichtigt werden. Auf ihren reichen Funden unter der Erde gründete sich bald ein großer Wohlstand der Bevölkerung, die nach den Wirren des 30-jährigen Krieges und dem Wüten der Pest von einer neuen Welle der Gläubigkeit erfasst wurde. Dadurch begann eine Epoche, in der vor allem Kitzbühel als künstlerisches Zentrum große Bedeutung erlangte. Eine Epoche, die untrennbar mit dem Namen der Künstlerfamilie Faistenberger verbunden ist. Der prachtvolle Hochaltar in der um 1500 erbauten Pfarrkirche Kitzbühel und die Heiligenfiguren in der Antoniuskapelle in St. Johann in Tirol stammen von dem Bildhauer Benedikt Faistenberger.
Besucher sollten sich also viel Zeit nehmen, um die vielen interessanten und geschichtsträchtigen Gebäude mit der nötigen Aufmerksamkeit zu betrachten. Um die schmucken Kirchen und prachtvollen Bauernhöfe, die malerischen Ortskerne und die mondäne Altstadt von Kitzbühel in Augenschein zu nehmen. Dann werden sie erkennen, wie viele Gesichter diese Region hat. Und mit welchem Stolz sich jedes einzelne von ihnen präsentiert.